Deutsch als Fremdsprache und viel mehr…
- Mechthild Selina
Auf der Suche nach einem neuen Seva 1) vor Ort zog mich mein Herz zur Flüchtlingshilfe. Ich wollte dort helfen, wo Hilfsbedürftigkeit vor meiner Tür besteht: Seit Beginn des Jahres waren siebzig neue Flüchtlinge aus Syrien, Eritrea, Russland und dem Kosovo in unsere kleine ländliche Gemeinde gekommen. Es sind mehrheitlich Männer im Alter zwischen 20 und 35 Jahren, alle traumatisiert, teils auch physisch ernsthaft krank. Sie haben alles verloren: Heimat, Besitz und oft auch Angehörige. Viele sind getrennt von ihren Familien, Frauen und Kindern…
Da ich ursprünglich Deutschlehrerin (a.D.) bin, und eine Integration ohne Deutschkenntnisse für die Flüchtlinge fast unmöglich ist, entschied ich mich dazu, den Deutschunterricht als erste Hilfeleistung anzubieten. In einer Meditation wendete ich mich an Jesus und fragte, ob ich den Deutschunterricht als Seva durchführen soll. Die Antwort aus meinem Inneren lautete: “Du sollst ihnen Hoffnung geben!”
- Im Therapiehaus Wentorf findet der Unterricht statt.
Ich begann im Februar mit einer Kleingruppe von sieben Männern aus dem arabischen Kulturkreis mit Händen und Füßen, teils auf englisch, zweimal wöchentlich zwei Stunden lang Deutsch als Fremdsprache zu unterrichten (ohne speziell dafür ausgebildet zu sein). Den Unterrichtsraum bereite ich vorher energetisch mit den Eröffnungsmantren und einem Gebet an Shirdi Sai Baba 2) vor.
Zusätzlich begann ich, die Arbeit der übrigen ehrenamtlich Unterrichtenden in unserer Gemeinde zu koordinieren. Wir wählten zusammen kreisweit ein gemeinsames Lehrbuch aus. Das Deutsche Rote Kreuz und das Landesamt erklärten sich einverstanden, Geld für die Schulbücher zu spenden. Wir haben uns zum Erfahrungsaustausch einmal monatlich getroffen. Dieser ganze Schöpfungsprozess war für jeden von uns mit individuellen Herausforderungen verbunden. Dabei hatte ich das Gefühl, dass Baba das ganze Projekt des Sprachunterrichts begleitet. Seine innere Führung für das Projekt war und ist sehr kraftvoll wahrnehmbar für mich. Damit verbunden spürte ich das Vertrauen, dass sich Alles zum Besten aller Beteiligten entwickeln wird, das heißt, dass jeder die entsprechenden Schüler, Lehrer und Unterrichtsräume finden wird, denn an sich stellte dies eine große Herausforderung dar.
- Schulungsraum
Mit dem Überwinden der inneren und äußeren Widerstände vermehrte sich auch meine persönliche Energie, die mir für das Projekt zur Verfügung stand. Einiges entwickelte sich auch wie von selbst und überraschend leicht: Ein Unterrichtsraum in einem Therapiehaus, sowie Gratis-Kopien wurden mir angeboten, Lehrmaterial und Schreibutensilien für die Flüchtlinge geschenkt.
Die Zusammenarbeit mit den Flüchtlingen erlebe ich im persönlichen Kontakt als sehr bereichernd: Sie sind unendlich dankbar, es ist ein Geben und Nehmen im Fluss der universellen Liebe. Mit zunehmendem Vertrauen entsteht - bedingt durch den Leidensdruck - eine Öffnung für Yoga und Interesse an alternativen Heil- und Hilfsmethoden.
Gemeinsam meisterten wir - auch mit Babas Hilfe - den ersten akuten medizinischen Notfall. Als ein 22 Jahre junger Syrer während des Unterrichts - ausgelöst durch eine Nierenkolik - kollabierte, musste ich den Notarzt rufen, und ihn mit einem Freund gemeinsam im Rettungswagen ins nächste Krankenhaus (20 km entfernt) begleiten.
Inzwischen bin ich gebeten worden, an der örtlichen Volkshochschule den bundesweiten Staff-Kurs (Starterpaket für Flüchtlinge) zu leiten - eine neue Herausforderung: Einer Gruppe mit zwanzig Teilnehmern aus fünf verschiedenen Ländern die deutsche Kultur und Sprache nahe bringen.
OM SAI SRI SAI JAY JAY SAI
Mechthild Selina Müller
Glossar
Zu einigen im westlichen Sprachgebrauch unbekannten Wörtern finden sich nachfolgend kurze Beschreibungen.
1) Seva kann allgemein als selbstloser Dienst, uneigennütziges Dienen bezeichnet werden. Seva ist ganz entscheidend auf dem spirituellen Weg. Wenn du dienst, wenn du hilfst, ohne etwas dafür zu bekommen, ohne einen Austausch haben zu wollen, dann hast du den tiefsten spirituellen Nutzen. Im besonderen Maße kann hier noch Guruseva erwähnt werden: uneigennützig dem spirituellen Lehrer oder dem Werk des spirituellen Lehrers zu dienen. Wenn es uns tatsächlich gelingt, Seva zu üben, ohne eine Gegenleistung zu erwarten, kann das Wichtigste - die Erfahrung der spirituellen Führung durch den Meister, die tiefe Meditation, die tiefe Herzensverbindung und letztlich die Gotteserfahrung - zu uns kommen.
2) Shirdi Sai Baba: Ein Heiliger in der Meisterlinie Sri Kaleshwars [Mehr hier…]
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