in memoriam Subramaniam
Subramaniam, einer der Pujaris im Ashram von Sri Kaleshwar hat am Abend des 20.10.2021 (am Vollmond) seinen Körper verlassen. Für viele Kaleshwar Studenten wird der Ashram ohne ihn nicht derselbe sein, hat man ihn doch jeden Tag beobachten können, wie er sich mit den verschiedensten Pujas um die Baba-Murti im Shiva Sai Mandir kümmerte und auch um alle anderen Statuen und Kraftobjekte des Ashrams, wie den Shivalingam im Shiva Cave oder die Statue der Göttlichen Mutter im Dwarkamai. Eine sanfte Seele, ein großes Herz, ein berührendes Beispiel für Bhakti. Wenn er sang, konnte man eine Seele zu Gott singen hören.
Rama, seinerzeit zu Lebzeiten Sri Kaleshwars Fotograf im Ashram, hat einige Fotos von Subramaniam zusammengestellt und folgenden berührenden Nachruf geschrieben. Du findest am Ende dieses Beitrags auch einen Link zu “Shankara”, dem Shiva-Gebet, das Subramaniam gern zu Baba sang.
“Ich möchte kurz etwas zu Subramaniam schreiben. Als Fotograf habe ich bei unseren Bhajan Abenden vorne rechts im Baba Temple gesessen. An dieser Stelle sassen auch meist die Priester, wenn sie im Laufe des Abends den Temple betraten, um das Aarathi nach den Bhajans durchzuführen. Ich erinnere mich an unzählige Abende mit Subramaniam, wie er hereinkam und sich zu uns Studenten setzte. Mal waren wir mehr, mal nur ganz wenige. Ich sprach kein Telugu und er sprach rudimentär englisch. Wir haben uns also über Zeichensprache verständigt.
Ich habe es geliebt, in seiner Nähe zu sitzen. Er hatte so eine herzliche, zarte, liebevolle Ausstrahlung und sie zog mich an wie ein Magnet. Ich erinnere mich daran, wie ich ihm Fotos vom Abend auf dem kleinen Display der Kamera zeigte, einfach weil seine Aura mich so freudvoll und belebend berührte und ich den Drang verspürte, mit ihm zu interagieren.
Und ich merke, wie schön es ist, im Hier und jetzt so detailliert in diese Erinnerungen zu gehen, zwar verbunden mit einem Klos im Hals und die ein oder andere Träne muss weg, um weiter schreiben zu können, aber wie mystisch, wie zauberhaft waren solche Momente, waren diese Jahre. Dort im Temple zu sitzen, den Sängern zu lauschen, zwischen den Bhajans die Stille und das Zirpen zu hören, und aus weiterer Ferne die abendlichen Alltags-Klänge des Dorfes mit dem Hupen der Rikshas, dann das Läuten der Glocke wenn die Priester mit dem Aarathi begannen, und all das eingebettet in diese undefinierbare, aber doch deutlich spürbare, nährende Energie dieses Ortes; als wäre man Teil eines Märchens gewesen.
Manchmal – wenn wir beide über dem Display der Kamera weilten und Fotos schauten, zeigte er bescheiden mit dem Finger auf sich und auf die Kamera und ich wusste, er möchte ein Foto. “Ja klar, gern” hätte ich geantwortet, aber über ein Kopfnicken ausgedrückt. Zurück kam ein sanftes Lächeln. Das waren schöne Momente. Mit den Jahren lernte ich den indischen Kopfwackler, um mein “Ja” zu kommunizieren, bzw. die Inder würde wohl “No problem, Sir” sagen. Wir beide wussten dann: Gleich nach den Bhajans gibt es noch eine kleine Fotosession.
Im folgenden eine Auswahl der Fotos, die mit ihm im Laufe der Jahre entstanden sind. Von seinem wunderschönen Gesang habe ich eine Aufnahme aus November 2008 sowie aus Dezember 2009 gefunden. Sie sind damals mit einem kleinen Diktiergerät entstanden, daher nicht in bester Qualität, aber eine schöne Erinnerung an die aussergewöhnliche Zeit mit ihm, mit den Priestern, mit den Studenten und mit Swami.”
– Rama Maik Winter
Gieta Mayers
26. Okt, 2021 19:30
Danke Rama, für den berührenden Text und die wunderschönen Fotos (Erinnerungen) an Subramaniam … Namastee Gieta.